Vom Bodensee, über den Schwarzwald nach Frankreich
13.09.2024
Unser erster langer Urlaub mit dem neuen Camper stand vor der Tür. Warum es zuerst zum Bodensee ging und wir uns danach für die weitere Reise kurzfristig umentschieden und wir in einem Land endeten, was wir noch nie bisher bereist haben. Außerdem wartete ein echtes Natur-Highlight am Ende der Reise auf uns.
Leere Akkus müssen geladen werden
Oh man, da waren die Akkus leer oder vielleicht doch voll? Wir beginnen mal von vorne. Vor unserem Urlaub saßen wir beide bis spät abends an unseren Bachelorarbeiten. Ich (Jolina) habe meine BA eine Woche vor dem Urlaub abgegeben. Marvin war auf dem Endspurt. Und nun hieß es all den Stress hinter sich lassen und den Urlaub genießen. Urlaubszeit ist Bounty-Zeit bei uns, sowohl auf den Ausbau als auch auf das Reisen bezogen.
In der ersten Woche starten wir mit der Elektrik. Die Solarplatten waren bereits seit einigen Wochen, als wir den Dachträger gebaut haben, auf dem Dach und wussten nicht wohin mit ihrer Energie. Wir wussten dass wir keine Reise ohne Strom antreten wollten – denn das würde bedeuten: Nur Laden während der Fahrt = leere Akkus = kein Navi. Und noch dazu hätten wir nichts um unsere Kühlsachen zu kühlen. Also setzten wir innerhalb von 5 Tagen alles daran den Strom zum fließen zu bringen. Wie genau wir das gemacht haben, könnt ihr hier nachlesen.
Spoiler Alert: Trotz, dass wir absolute Laien waren, hatten wir es geschafft und hatten endlich Strom im Bulli!
Abfahrt
Wir hatten uns nach den 5 Tagen Elektrik das Ziel gesetzt am Donnerstag in den Urlaub zu fahren – ganz egal wie spät es sein würde. Nachdem wir am Donnerstag-Nachmittag mit der Elektik fetrig wurden, nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen um den Bulli einzuräumen und stürzten uns in der dunklen Nacht ins Abenteuer. Das mag sich für viele sehr anstrengend anhören, aber wir lieben es abends zu fahren und für uns beginnt der Urlaub sobald wir mit dem Gepäck im Camper sitzen. Darauf wollten wir nicht noch eine Nacht warten.
Am nächsten Morgen im Bulli aufzuwachen tat nach der Werkelei mal wieder so richtig gut! Auch verrückt, wie spartanisch wir in den Urlaub reisten und es für uns die größte Erfüllung war. Für mich (Jolina) wäre das früher gar nichts gewesen, inzwischen geht für mich aber nichts über die Freiheit und gleichzeitig Sicherheit, da man immer alles dabei hat und jederzeit überall hinfahren kann.
Vom Bodensee zum Schwarzwald
Da wir in den letzten Wochen viel Stress hatten, blieb uns kaum Zeit den Urlaub zu planen. Wir wussten nur, dass unser erster Stop am Bodensee war. Den erreichten wir am Freitagabend und genossen direkt ein Bad im See bei Sonnenuntergang. Die nächsten 2 Tage nutzen wir, um uns vom Sommer zu verabschieden. Wir schwammen, bließen das SUP auf und genossen leckeren Joghurt mit frischen Früchten am Ufer.
Vom Bodensee aus, hatten wir uns kurzfristig überlegt in Richtung Schweiz zu fahren. Der Plan fiel allerdings ins Wasser, wir hatten komplett vergessen, dass die Schweiz nicht zur EU gehörte und wir dort kein Netz hätten. Am Bodensee passierte uns dann noch das Unglück, dass sich unsere Handys in das Schweizer Netz einwählten und es sehr teuer wurde (59,50€ pro Person) ... Und das, obwohl wir so nachsichtig waren und Roaming sogar ausschalteten.
Danach entschieden wir uns in Richtung Schwarzwald aufzubrechen. Der stand schon lange für uns „Wandersknaben“ auf der Liste. Die große Hängebrücke war eines unserer Highlights. Gut, dass wir uns bereits vom Sommer verabschiedet hatten, denn die Nächte wurden langsam sehr kalt. Morgens war es oft nebelig, wodurch die Landschaft sehr mystisch wirkte.
Entre Baguettes & Éclairs
Laut unseres Wetterberichts schien es hinter der Grenze noch etwas wärmer zu sein. Deswegen entschieden wir uns zum Ende unseres Urlaubs durch Frankreich nach Hause zu fahren. Die kleine Stadt Colmar, mit ihrem „Petite Venice“ hat es uns richtig angetan. Die malerischen Gebäude ließen uns sofort in Frankreich eintauchen. Unser persönliches Highlight war die Wanderung zur St. Ulrich Burg. Die Wanderung startete entlang wunderschöner Weinreben, mit Blick auf die Stadt Ribeauvillé, hoch zu den drei Burgruinen Hohrappoltstein, Girsberg und schließlich St. Ulrich Burg.
Um Frankreich nicht ohne den Geschmack seines berühmten Weins zu verlassen, führte uns der Abend auf ein malerisches Weingut. Die Besitzer waren herzlich und sehr gastfreundlich. Sie führten uns über ihr Weingut und zeigten uns die Weinherstellung – denn wir kamen genau passend, sie starteten gerade an dem Tag mit der Weinproduktion. Sie boten uns sogar einen Schlafplatz für die Nacht auf ihrem Hof an. Um uns zu revanchieren kauften wir nach der Weinverkostung ein paar Flaschen ihres Weins. In dem Moment hatten wir das Gefühl, so richtig in Frankreich angekommen zu sein, und wären am liebsten noch ein bisschen länger geblieben.
Weiter in Richtung Rückweg wartete noch ein Zwischenstopp auf uns: die Altschlossfelsen. Falls ihr sie nicht kennt - stellt euch einen Canyon in Amerika mit dem roten Sandstein vor. So, nur nicht ganz so riesig, sehen die Altschlossfelsen aus. Die Wege entlang der Sandsteinformation sind richtig beeindruckend. Auch hindurch kann man gehen. Ein Besuch mit verbundener Wanderung lohnt sich auf jeden Fall!
Nach ca. 7 Tagen endete dann schon unser Urlaub. Wir konnten gar nicht glauben, was wir alles gesehen haben und wie lange sich dann doch der Urlaub angefühlt hatte. Mit den Flaschen Wein im Gepäck werden wir sicherlich noch oft daran zurück denken.